Mit ihrem zweiten Kriminalroman "Ceylontee aus Silberkannen" hat die Ottenbacherin Carlotta Strunz-Hassler ein dichtes Epos geschrieben, das im ausgehenden 19. Jahrhundert in der britischen Kronkolonie Ceylon (heute Sri Lanka) spielt.
Während der langjährigen geschäftlichen Tätigkeit ihres Ehemannes in Sri Lanka, lebte Carlotta Strunz-Hassler im Teegebiet und an der Westküse des Landes. Der exotische Charme des kleinen Inselstaates und die Geschichte seiner kolonialen Vergangenheit haben sie zu diesem Roman inspiriert.



Carlotta Strunz-Hassler, Ceylontee aus Silberkannen
Winterwork Verlag
400 Seiten Fr. 35.00

1899-1920. Während der englischen Kolonialzeit siedeln sich auf weitläufigen Teeplantagen die Teebarone mit ihren Familien sowie eine beachtliche Anzahl britische Beamte und Handelsherren auf der Tropeninsel Ceylon an. Diese in sich geschlossene, hierarchisch funktionierende Gemeinschaft, ist streng den gesellschaftlichen Zwängen der damaligen Zeit unterworfen. Einige aus dem engen Kreis der hier Ansässigen wagen es, sich aus den vorgegebenen Verhaltensmustern zu befreien und es kommen, trotz aller Diskretion und Vorsicht, sorgfältig gehütete Geheimnisse, Skandale, unerlaubte Leidenschaften und verborgene Liebesbeziehungen an den Tag.
NUR: Ausgerechnet eine infame Mordtat bleibt unentdeckt!
Die humorvoll geschilderten Charaktere in diesem mit feiner Ironie erzählten Gesellschafts- und Kriminalroman sowie die subtil beschriebenen Personen diverser Volksgruppen mit unterschiedlichem kulturellem Hin-tergrund, zeigen eine einfühlsame psychologische Authentizität und machen diesen spannenden, amüsanten Ceylon-Roman zum unterhaltsamen Zeugen einer grandiosen vergangenen Epoche. Ein unterhaltsamer, bezaubernd nostalgischer Roman mit Tiefgang, der es vermag, den Leser in eine bunte, exotische Tropenwelt zu entführen und nebst der packenden Handlung viel Wissenswertes und historisch Fundiertes über dieses Land zu vermitteln.


Carlotta Strunz-Hassler, Ottenbach



Rezension verfasst von Cornelia Boehler, Autorin, Journalistin am 08.04.2012:

Dieser Roman ist sehr dicht, mit vielen Persönlichkeiten aus dem 19. und danach der nächsten Generation vom 20. Jahrhundert. Die Zeit der englischen Kolonisation wird lebendig in den Teehügeln vom heutigen Sri Lanka. Ein grosser Spannungsbogen in einer vergangenen Zeit, kühne Männer und vielseitig begabte Frauen verstrickt in Familien- und Geschäftsaffären. Genau und liebevoll beschrieben, treten die Romanfiguren lebendig vor unsere Augen. Viele Details der damaligen Lebensart werden mit feiner Ironie oder auch sarkastischem Humor dargestellt. Mode und Tee sind äusserst wichtig, auch Vorschriften und wie sie umgangen werden bringen viel Spannung in die Schilderung. Zauberhaft wie Gartenflora das alles umrankt und Kinder die Illusionen und Aspirationen der älteren Generation verneinen. Gelungener Thriller ohne grausame Szenen - ein Kunststück


 

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