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Im
Januar 2013, an einem Anlass des Wörterseh Verlages, sass ich gegenüber
von Urs Rauber. Im Laufe des Gespräches entdecken wir unsere gemeinsame
Leidenschaft für die Bücher und er erzählte mir, dass er
als Redaktor für die Beilage "Bücher am Sonntag" der
NZZ verantwortlich sei. Mit seiner Einwilligung kann ich jetzt seine Besprechungen
hier übernehmen. Ganz herzlichen Dank!
Da
ist nun die Besprechung vom 27. April 2014:
Yvette Estermann, Erfrischend anders. Mein Leben - Fragen und
Ansichten
Orell Füssli
224 Seiten Fr. 26.90
Yvette Estermann schildert ihren Weg von der Migrantin zur SVP-Nationalrätin
in Luzern
Musterschweizerin aus der Slowakei
Von Urs Rauber
Wäre
die Ärztin Yvette Estermann nicht Politikerin, würde sie wohl
als
Musterschweizerin wahrgenommen: eine harmonische Persönlichkeit,
charakterfest, hilfsbereit, traditionsbewusst und grün angehaucht.
Doch Estermann sagt auch:
«Ich bevorzuge die direkte Sprache und nenne die Dinge etwas unschweizerisch
meist beim Namen.» Wenn eine solche Person die Masseneinwanderung
und den Sozialhilfemissbrauch anprangert, goutieren das ihre Kontrahentinnen
schlecht. Obwohl sie als Frau und Ausländerin eine Karriere hingelegt
hat, auf die eine linke Partei stolz wäre, hätte sie die Exponentin
in ihren Reihen.
Geboren 1967 im slowakischen Bratislava, wächst Yvette in einer gläubigen
Familie auf, wird als eifrige Schülerin Klassenbeste, erlebt, wie
im morschen Sozialismus der 80er Jahre «die Arbeitsmoral und die
Motivation der Menschen im Keller» sind. 1993 promoviert sie zur
Ärztin und kommt der Liebe wegen in die Schweiz. Hier eröffnet
sie in Luzern eine Praxis für klassische Homöopathie und Naturmedizin.
1999 erhält sie das Schweizer Bürgerrecht, tritt der SVP bei
und rutscht bald als erste Ersatzfrau in den Luzerner Grossrat. Im Oktober
2007 wählen sie die Luzerner Stimmberechtigten mit Glanz in den Nationalrat.
Estermanns Kampf für Freiheit und Unabhängigkeit, für Eigenverantwortung,
Sicherheit und einen gesunden Patriotismus wurzeln in ihrer sozialistischen
Prägung. Im Kantonsparlament setzt sie sich dafür ein, dass
in den Schulen die Landeshymne gelehrt wird, was bei der Jugend erstaunlicherweise
gut ankommt. Klare Worte wählt sie auch, wenn es um die «linkslastige»
Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft geht, die seit Jahren versuche,
«das Rütli politisch zu instrumentalisieren, indem nur ihr
genehme Gruppen am Bundesfeiertag das Rütli betreten dürfen».
Die äusserlich sanft auftretende SVP-Politikerin kämpft gegen
Frauenquoten ebenso wie gegen gentechnisch veränderte Pflanzen.
Eher skurril muten ihr (erfolgloser) Kampf für die Abschaffung der
Sommerzeit und ihre esoterisch-philosophischen Auffassungen zu Glück,
Meditation und persönlicher Balance an.
Innerhalb der SVP aber zählt Estermann nicht zu den Hardlinern, sondern
plädiert für mehr Kompromiss- und Kooperationsbereitschaft gegenüber
anderen sozialen Kräften. Stolz verweist sie auf ihr Pflichtbewusstsein
als Volksvertreterin:
Gemäss Internet-Plattform «Politnetz» habe sie am wenigsten
gefehlt im Parlament, und als eine der ganz Wenigen übe sie keine
anderen Mandate aus.
«Erfrischend anders»: So sieht sie sich im kurzweilig geschriebenen
Selbstporträt – durchaus zu Recht.
Urs Rauber
(* 1948 in Breitenbach SO) ist ein Schweizer Journalist und Schriftsteller.
Rauber besuchte
die Stiftsschule Einsiedeln und immatrikulierte sich anschliessend für
ein Studium der Geschichte, Publizistik und Neueren deutschen Literatur
an der Universität Zürich sowie der Ludwig-Maximilians-Universität
München. Dieses konnte er 1985 mit einer Dissertation über Schweizer
Industrie in Russland und damit verbundener Promotion abschliessen.
Erste journalistische
Erfahrungen sammelte Rauber bei einer Gewerkschaftszeitung. 1987 erhielt
er eine Anstellung beim Schweizerischen Beobachter. Für diesen arbeitete
er bis 2001 als Redaktor, ehe er in gleicher Funktion zur NZZ am Sonntag
wechselte. Zusätzlich obliegt ihm dort auch die Verantwortung für
die Beilage «Bücher am Sonntag».
Urs Rauber
ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Zürich.
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Urs
Rauber, Eufemia. Indianisches Kraftrwerk am Uetliberg
Xanthippe
107 Seiten Fr. 34.00 |
«Alles,
was ich mit Hingabe mache, erfüllt mich mit Freude und einem
Gefühl von Freiheit», sagt Eufemia Stadler und ergänzt:
«Ohne Leiden gibts nichts Grosses im Leben.»
Und Grosses
gibt es im Leben der kleinen Frau ohne Ende: Sie ist nicht nur Weltrekordhalterin
im Dauerbügeln, sondern auch Marathonläuferin, Unter nehmerin,
Sozialarbeiterin, Waffenläuferin, Nierenspenderin… Und
sie führt eine therapeutische Wohngemeinschaft im Zürcher
Triemli.
Mutter
Teresa oder Powerlady mit Hang zur Selbstdarstellung? Urs Rauber
hat sich der aussergewöhnlichen Frau mit grosser Empathie und
Neugierde genähert und eine fesselnde Biographie über
die gebürtige Costa Ricanerin geschrieben, die seit 30 Jahren
in der Schweiz lebt.
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Besprechung
vom 27.1.2013
Besprechung vom 24.2. 2013
Besprechung vom 28.4.2013
Besprechung vom 26.5.2013
Besprechung vom 25.8.2013
Besprechung vom 24.11.2013
Besprechung vom 26.1.2014
Besprechung vom 23. 2.2014
Besprechung vom 30.3.2014
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