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Die
Journalistin Elisabeth Bardill-Meyer aus Tenna im Safiental hat mir die
Erlaubnis gegeben, ihre Buchbesprechungen hier abzudrucken:
Georg Weber, Rebellion unter Laubenbögen. Die Berner 1968er
Bewegung
Zytglogge Verlag
271 Seiten Fr.46.80
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Aufbruch
1968 – Schweizer Kulturgeschichte
Der Herausgeber
und Autor einiger Kapitel hat im Buch „Rebellion unter Laubenbögen“
die Zeit der Jugendunruhen dokumentiert und positive Schwerpunkte gesetzt.
Erinnerungen und Recherchen wurden zu einem erstaunlich dichten Werk zusammengefügt.
Ob in Bern, Zürich oder in Berkeley: 1968 ist der Name für eine
unerwartet aufgeflammte Epoche des unverhofften Rausches, der plötzlich
durchbrochenen Alltäglichkeiten. Ein Karneval, der den halben Planeten
ergriff und allen, die der Gegenwart aufmerksam begegneten, klarmachte,
dass nun etwas Neues begonnen hatte. Ein neuer Begriff von Sexualität
setzte sich durch, ein Bewusstsein für die Möglichkeit nicht-autoritärer
Erziehungsstile entstand, der Aufstieg der Frauenbewegung setzte sich
beschleunigt fort, das Recht für Abtreibung wurde Gesetz und es kamen
Väter, die Väter sein wollten.
Kritisches hatte im Kulturleben der Nachkriegsjahre seinen Platz. Friedrich
Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ machte die korrumpierende
Wirkung des Wohlstands zum Thema. Eine Symbolfigur der amerikanischen
Hippie-Bewegung, Timothy Leary, floh in die Schweiz. Er versprach sich
von Drogen eine Öffnung des Gehirns, eine Möglichkeit des Menschen,
über seine Grenzen hinauszuwachsen. Kurt Marti setzte mit seinen
Gedichten im Berner Dialekt ein starkes Zeichen wie auch Peter Bichsel
mit seinen hinterfragenden Kurzgeschichten. Christo verpackte die Kunsthalle
in nicht feuersicheres Plastik und der visionäre Kunsthausdirektor
Harald Szeemann provozierte das bürgerliche Publikum mit verrückten
Ausstellungen. Nichts schien unmöglich zu sein. In jenen Jahren formierte
sich die „Berner Toubadours“. Mani Matters poetische Mundartlieder
sind bis heute aktuell. Nachdrängende Gruppen wie „Patent Ochsner“
führten ihre Sozialkritik in ihren Liedern und Songs weiter. Störungen
und Demonstrationen, Drogenelend aber auch Ideen und Verwirklichung neuer
Lebensformen in Stadt und Land kommen in diesemGeschichtsbuch vor. Zurück
zur Natur ins bäuerliche Leben nahm vor 50 Jahren seinen Anfang.
– Verschiedene Autoren, die 1968 dabei waren, wirkten an diesem
reich bebilderten Buchprojekt mit.
Tenna, den 12. Januar 2018
Elisabeth
Bardill
Elisabeth Bardill
Elisabeth Bardill-Meyer kam 1941 im aargauischen Auenstein zur
Welt und wuchs danach in Küsnacht am Zürichsee auf. Nach der
Ausbildung zur Kindergärtnerin an der Neuen Mädchenschule Bern
war sie in Bubendorf BL tätig. Nach der Heirat mit einem Bündner
Lehrer zog sie nach Tenna ins Safiental und später nach Schiers.
Sie hat vier Söhne und fünfzehn Enkel. Während vieler Jahre
unterrichtete sie im Bildungszentrum Palottis Schiers in den Fächern
Erziehungslehre, Werken und Gestalten. Seit 2004 lebt Elisabeth Bardill
mit ihrem Mann wieder in Tenna. Sie arbeitet freischaffend journalistisch
für Zeitschriften, Zeitungen wie auch regelmässig für die
„Terra Grischuna“, schreibt Bücher und gibt diese selber
unter „edition bardill“ heraus. Es handelt sich stets um Porträts
von Menschen in Graubünden.
Elisabeth Bardill, Bauernstolz und Bauerntum
Edition Bardill, 2008 Fr. 35.00 bitte mit Mail bestellen
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