In der Serie "Reprinted by Huber" erschienen 1999 die Werke II von Kurt Guggenheim. Die zwei Romane "Riedland" und "Sandkorn für Sandkorn" stehen in einem inneren Zusammenhang, auf den Charles Linsmayer in seinem vorzüglichen Nachwort hinweist. Guggenheim (1896-1983) wurde durch das Werk des Insektenforschers Fabre (1823-1915) geprägt. Die Jahreszahlen könnten abschreckend wirken, lockt doch Aktuelles ungleich mehr. Nach der Lektüre von "Sandkorn für Sandkorn" jedoch versteht man nicht nur Guggenheims Aussage über Fabre: "In seinem Werk ist das Rezept eines tiefen Glücks enthalten, das uns allen offen steht...", sondern ist betroffen von einem Roman, der unvergleichliche Lese-Erlebnisse vermittelt. In einer Zeit, in der "sérénité", jene innere Heiterkeit und Gelassenheit, kaum mehr gefragt ist, ermöglicht einem Guggenheim, sich von aller Betriebsamkeit zurückzuziehen und ihm zuzustimmen, "...dass es ein Glück gibt", welches aber nicht "besteht im Erfolg, nicht im Ruhm und selbstverständlich nicht im Besitz, sondern ganz allein in der Seelenlage". (S.240 ) Diese "Seelenlage" kann erreicht werden, wenn man sich auf die Lektüre einlässt. Werner
Müller, Wetzikon
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