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Der
deutsche Autor Thomas Hettche hat in seinem Roman "Die Liebe der
Väter" den Kampf eines Vaters um seine Tochter beschrieben.
Ich habe Ihnen das Buch als meinen September-Buchtipp ausgewählt
Thomas
Hettche, Die Liebe der Väter
Kiepenheuer & Witsch
223 Seiten Fr. 28.50
Ein
Vater reist mit seiner 13jährigen Tochter Annika nach Sylt. Dort
will er mit Freunden die Festtage verbringen und die Zeit mit Annika nutzen.
Er verliess die Mutter als sie zwei Jahre alt war und da sie nicht verheiratet
waren, hat er kein Sorgerecht. In der Vergangenheit gab es bei den elterlichen
Abmachungen immer wieder grosse Machtkämpfe, die bei Peter immer
mehr in Hass umschlugen. Peter ist Verlagsvertreter und seine Mutter hatte
auf Sylt im Sommer eine Buchhandlung geführt. So ist dieses Zurückkommen
auch eine Reise in die Vergangenheit, verbrachte Peter doch diese Zeit
mit seiner Mutter auf der Insel und war den ganzen Tag in der Buchhandlung.
Beim Sylvesterfest mit seinen Freunden in einer Strandhütte exkaliert
die Situation. Annika erzählt beiläufig, dass sie nicht mehr
Hockey spiele und verkündet ihren bereits beschlossenen Schulwechsel.
Peter rastet völlig aus und schlägt die bald erwachsene Tochter.
Dieser
Roman beleuchtet die Schwierigkeit heute Vater zu sein. Thomas Hettche
beschriebt zwar nur seine Sichtweise und lässt der Mutter keine Stimme.
Die Naturbeschreibungen, die gut den inneren Zustand der Personen beschreiben,
habe ich sehr stimmungsvoll gefunden. Das sehr persönlich und intim
geschriebene Buch hat mich sehr berührt und gefallen und ich empfehle
es Ihnen sehr.
Thomas
Hettche
Thomas
Hettche wuchs in einem Dorf im Landkreis Gießen auf. Er besuchte
das Liebig Gymnasium in Gießen und legte 1984 das Abitur ab. Seine
Kurzgeschichte Der Besuch des Dichters wurde 1987 mit dem Preis des Jungen
Literaturforums Hessen ausgezeichnet. Von 1984 bis 1991 studierte er Germanistik
und Philosophie an der Universität Frankfurt, an der er den akademischen
Grad eines Magisters erwarb und 1999 in Philosophie promovierte. Von 1992
bis 1996 lebte er als freier Schriftsteller in Stuttgart, Rom, Berlin,
dann in Frankfurt am Main und seit 2005 wieder in Berlin.
Neben
seiner schriftstellerischen Arbeit war er auch als Journalist, vor allem
für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Zürcher
Zeitung, tätig und übte verschiedene Gastdozenturen in seinem
Fachgebiet, der Poetik, aus. In den Jahren 1995 bis 1999 war er Juror
des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs.
Thomas
Hettche ist seit 1999 Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland.
Archiv:
Mein Buchtipp
Januar
2007: Urs Faes, Liebesarchiv
Februar
2007:Lukas Hartmann, Die letzte Nacht
der alten Zeit
März
2007: Mohsin Hamid, Der Fundamentalist, der keiner
sein wollte
April
2007: Elke Heidenreich, Mit unseren
Augen
Mai
2007: Banana Yoshimoto, Federkleid
Juni
2007: Rachel Seiffert, Danach
Juli
2007: Dorner, Die letzte Liebe des Monsieur
Armand
August
2007: Peter Goldsworthy, Maestro
Oktober
2007: Zurhorst, Liebe Dich selbst und
freue Dich auf die nächste Krise
November
2007: Ursula Markus/Paula Lanfranconi,
Schöne Aussichten
Dezember
2007: André Gorz, Brief an D
Januar
2008: Kakar, die Frau, die Gandhi liebte
Februar
2008: Ein perfektes Wochenende in Zürich
März
2008:
Good/ Hutzl-Ronge, Magische Schweiz - Wanderungen
zu Orten der Kraft
April
2008: Angelika Waldis, Die geheimen Leben
der Schneiderin
Mai
2008: Die Welt in atemberaubenden Bildern. Best of
National Geographic
Juni
2008: Konstanze von Schulthess, Nina Schenk Gräfin
von Stauffenberg. Ein Portrait
Juli
2008: Paul Gayler, Fingerfood für
Geniesser
August
2008: Francesc Miralles, Samuel und die Liebe zu
den kleinen Dingen
September
2008: Brigitte Giraud, Die Liebe ist doch sehr überschätzt
Oktober
2008: Christian Haller, Im Park
November
2008: Renan Demirkan, Septembertee
Dezember
2008: Paul Wittwer, Giftnapf
März 2009: Helen Garner, Das Zimmer
April
2009: Klara Obermüller, Schwarz
auf Weiss
Mai
2009: Sarah Kuttner, Mängelexemplar
Juni
2009: Walter, Das dreifarbene Meer
Juli
2009: Fabio Volo, einfach losfahren
August
2009: Wo liegt der Himmel auf Erden
September
2009: Hugo Loetscher, die Kranzflechterin
Oktober
2009: Assia Djebar, Nirgendwo im Hause meines Vaters
November
2009: Donna Hay, Keine Zeit zum Kochen
Dezember
2009: Jürg Amann, Kalabrische Hochzeit
Januar
2010: Tatiana de Rosnay, Bumerang
Februar
2010: Ivin D. Yalom, das menschliche Herz
April
2010: Angelika Waldis, Einer zu viel
Juli
2010: Die ganze Welt noch immer da
August
2010: Kawakami, am Meer ist es wärmer
OBEN
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