Ein weiterer Buchtipp meines Mannes:


Peter Frankopan, The Silk roads. A new history of the world
Bloomsbury
636 Seiten Fr. 25.00 Info/bestellen


Ein 600 Seiten- Buch (in Englisch) mit einer ganz neuen (alten) Weltsicht: nicht der Westen, nicht Europa oder die USA sind das Zentrum der Welt, sondern die Völker und Staaten entlang der Seidenstrasse! Die Shanghai Co- Operation Organisation (SGO, mit Russland, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan und China) und nicht die Europäische Union würden unsere Zukunft bestimmen. Dafür spricht nicht nur die 6000 Jahre dauernde alte Geschichte dieser Region, die im Buch sehr schön geschildert wird, sondern vor allem der Reichtum an Bodenschätzen, insbesondere Öl und Gas. Die Länder werden heute nicht mehr von Kamelkarawanen, sondern von Pipelines und von den Chinesen finanzierte und gebaute Eisenbahnlinien durchquert. Ein Bahntransport mit Containern voll Computer, Schuhen und Kleidern nach Westen und von Autoteilen nach Osten über die 7000 Meilen von China nach Duisburg in Deutschland dauert nur 16 Tage, bedeutend weniger als der viel weitere Seeweg! Der kostspielige Feldzug der Amerikaner während den letzten 25 Jahren in Afghanistan, Irak und Syrien hat leider nur die arabische Welt nach Jahrhunderte langer Beherrschung durch die Europäer wieder erstarken lassen. Auch die Türkei blickt heute wieder nach Osten und will nichts mehr von einem Beitritt zur EU wissen. Das Zeitalter der westlichen Dominanz scheint hier am Ende zu sein. Ein gut lesbares, spannendes und ausgezeichnet referenziertes Geschichtswerk, das man in einem Zug durchlesen kann und zum Nachdenken anregt.
Wer diese Bahnlinie selber erkunden möchte, sei auf die NZZ Reise vom 7.-21.September 2016 im Sonderzug auf der Seidenstrasse von Kasachstan nach Usbekistan unter Begleitung von Peter Gysling verwiesen (Reiseveranstalter ist Background Tours; www.background.ch oder reisen@nzz.ch).

Dr. Peter Frankopan ist Historiker an der Universität Oxford. Dort ist er Senior Research Fellow am Worcester College, Oxford und Direktor des Oxford Centre für byzantinischen Forschung.




Archiv
Januar 2008: Philip Roth, Exit Ghost
Mai 2008: Jeffrey D. Sachs, Wohlstand für viele
Februar 2010: Mona Bodenmann, Mondmilchgubel

April 2010: Colin Beavan, Barfuss in Manhattan
März 2011: Philip Roth, Nemesis
August 2011: Urs Faes, Paarbildung
November 2011: Jeffrey Sachs, the price of civilization
Juli 2012: Adam Zamoyski, 1812
November 2012: Florian Illies, 1913. Der Sommer des Jahrhunderts
Juni 2013: Robert Skidelsky/Edard Skidelsky, Wie viel ist genug? Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens
August 2013: Jeffrey D. Sachs, To move the world
Dezember 2013:
Martina Frei/Honegger Regula, Zürich für Kinder. Die Stadt entdecken, erleben und enträtseln und William Manchester,The death of a President
Mai 2014: Die Geschichte der Schweiz hrsg. von Georg Kreis und Orlando Figes, Krimkrieg
Weihnachten 2014:
Nassim Nicolas Taleb, Antifragilität und André Holenstein, Mitten in Europa. Verflechtung und Abgrenzung in der Schweizer Geschichte
April 2015: Thomas Maissen, Schweizer Heldengeschichten und was dahinter steckt, Anton Gunzinger, Kraftwerk Schweiz und Werner Ryser, Walliser Totentanz
Mai 2015: Die Naturforschenden. Auf der Suche nach Wissen über die Schweiz und die Welt 1800-2015. Herausgegeben von Patrick Kupper und Bernhard C. Schär
Silvester 2015: Elisabeth Kolberg, das sechste Sterben und Diccon Bewes, Mit 80 Karten durch die Schweiz




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