Rolf Wesbonk ist nach einem längeren Unterbruch wieder da!
Mit dem Kriminalroman des deutschen Autoren Friedrich Ani "Süden"
meldet er sich wieder zurück


Friedrich Ani, Süden. Tabor Süden Band 16
Droemer/Knaur
363 Seiten Fr. 30.50

Süden auf der Spur eines Verschwundenen

"Das ist eine eigenartige Geschichte", sagte Edith Liebergesell, an Süden gewandt. "Vor zwei Jahren ist ein Wirt verschwunden, von einem Tag auf den anderen, dreiundfünfzig Jahre alt. Sein Lokal ist in Sendling, unweit der Garmischer Autobahn, der Lindenhof, er hatte ihn schon vor Jahren seiner Frau überschrieben. Offensichtlich hatte er sein Weggehen geplant. Allerdings behauptet die Ehefrau, er habe das Geschäft an sie übergeben, weil er keine Lust mehr gehabt habe, Wirt zu sein. Er habe sich verändert, habe sich zurückgezogen und seine Gäste mehr und mehr vernachlässigt.

Die Ehefrau war ratlos, sie versuchte, mit ihrem Mann zu reden, sie bat seine Freunde, auf ihn einzuwirken, ohne Erfolg. Er trank nicht, er nahm keine Drogen, körperlich schien es ihm gutzugehen, jedenfalls nicht schlechter als früher. Nur sein Verhalten hatte sich völlig geändert. Früher war er leutselig, ein heiterer Geselle, wie seine Frau sagt."


Tabor Süden, einst erfolgreicher Ermittler, ist von Köln in seine Heimatstadt München zurückgekehrt. Dies vor allem in der Absicht, seinen Vater, der seit 35 Jahren verschwunden ist, zu treffen. Dieser hatte Süden kurz zuvor angerufen. Er sei in München, liess er Süden in einem kurzen Telefongespräch wissen. Doch der Vater bleibt unauffindbar. Süden lässt sich von Edith Liebergesell, der Inhaberin einer Detektei, dazu überreden, Raimund Zacherl, den verschwundenen Wirt, aufzustöbern. Es ist ein Fall, an dem sich schon verschiedene Angestellte des Unternehmens versucht hatten. Allerdings ohne zählbares Ergebnis. Süden macht sich an die Arbeit, langsam und bedächtig verfolgt er jede erdenkliche Spur. Und er muss bald erkennen, dass nichts so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Friedrich Ani, der deutsche Erfolgsautor, nimmt im Roman „Süden“ den Leser mit auf eine wunderbare, spannende Reise. Der 52-jährige Schriftsteller erzählt hier eine tief menschliche Geschichte, die bis zuletzt packt und berührt. Sätze wie „Manche Menschen werden erst durch ihr Verschwinden sichtbar“ sind typisch für einen Mann, der den Deutschen Krimipreis in einem Jahr für drei Romane gleichzeitig erhielt. Was bisher im deutschsprachigen Raum einzigartig ist.

Rolf Wesbonk¨

 


Friedrich Ani, 1959 in Kochel geboren, lebt als Schriftsteller und Drehbuchautor in München. Für seine Arbeiten erhielt er diverse Stipendien und Preise, u.a. den Literaturförderpreis der Stadt München, den Deutschen Krimipreis und den Staatlichen Förderungspreis für Literatur des Bayerischen Kultusministeriums.


Rolf Wesbonk, Stäfa
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Rolf Wesbonk (rwe.)
Redaktioneller Mitarbeiter NZZ Sport
Geboren 1942 in Adliswil. Aufgewachsen im Sihltal. Nach der Lehre als Fabrikspengler Weiterbildung an der Abendhandelsschule. Disponent im Anzeigen-Service der NZZ. Von 1980 bis 2002 freier Mitarbeiter. Seither redaktionelles Mitglied im Sport mit dem Schwergewicht Fussball. Autor von drei Kriminalromanen, die in Zürich und Umgebung spielen - mit dem ehemaligen Fussballer Dillmann als Protagonisten.


Archiv

März 2008: Gianrico Carofiglio, Das Gesetz der Ehre
Juli 2008: Chris Harrison, Siesta italiana
August 2008: Jeffery Deaver, Die Menschenleserin
September 2008: John Harvey, Schlaf nicht zu lange
Oktober 2008: Norbert Horst, Sterbezeit
November 2008: Michael Connelly, Kalter Tod
Dezember 2008: Jilliane Hoffman, Vater unser
Januar 2009: Sjöwall/Wahlöö, Die Tote im Götakanal
Februar 2009: Richard Stark, Keiner rennt für immer
April 2009: Esmahan Aykol, Scheidung auf Türkisch
Mai 2009: Raymond Chandler, Der lange Abschied
Juni 2009: Petros Markaris, Die Kinderfrau
Juli 2009: Carl Hiaasen, Sumpfblüten
August 2009: Jan C. Wagner, Im Winter der Löwen
September 2009: Peter Robinson, Verhängnisvolles Schweigen
November 2009: David Peace, Tokio im Jahre Null
Dezember 2009: Christiane Ritter, Eine Frau erlebt die Polarnacht
Februar 2010: James Sallis, Dunkle Schuld
März 2010: Don Winslow, Frankie Machine
April 2010: Helen Tursten, Die Tote im Keller
Juli 2010: Ferenc Máté, Die Hügel der Toskana. Mein neues Leben in einem alten Land
August 2010: Phillip Gwynne, Vor dem Regen
Oktober 2010: Pete Dexter, God's pocket
Dezember 2010: Ake Edwardson, Toter Mann
Januar 2011: Elizabeth George, Wer dem Tode geweiht
April 2011: Scott Turow, der letzte Beweis


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