Erinnerungen
an warme Tage in der Toskana - Rolf Wesbonk hat den Krimi "Im Schatten
der Pineta" von Marco Malvaldi für Sie gelesen Der kluge Barista und seine Helfer "Also, habt ihr das mitbekommen? Jetzt haben wir sogar einen Mord hier." "Also, so was. Das arme Ding, in der eigenen Wohnung umgebracht, stellt euch das mal vor! Nicht genug, dass man nicht mal mehr in Ruhe auf die Strasse gehen kann, bei all den Albanern, die hier rumlaufen, nein, jetzt murksen sie einen schon zu Hause ab." "Entschuldigung, Gino, erklär mir mal, was die Albaner damit zu tun haben. Und abgesehen davon: Woher weißt du, dass sie zu Hause ermordet worden ist?" "Sie hatte Pantoffeln an, welche aus Plüsch. Mit solchen Pantoffeln geht sonst nur Siria vor die Tür, und die lebt bekanntlich noch, auch wenn sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, also muss das Mädchen zu Hause umgebracht worden sein." "Ach, die Arme..." Massimo,
der den vollen Aschenbecher in den Abfalleimer leerte, konnte sich nicht
verkneifen, zu fragen: "Und was ist mit den Albanern?" Im Mittelpunkt des Romans "Im Schatten der Pineta" stehen der junge Barbesitzer (Barista) Massimo sowie einige ältere Stammgäste. Es ist August, und an den Tischchen der "BarLume" schiessen die Gerüchte ins Kraut. Ein junges Mädchen ist ganz in der Nähe auf einem Parkplatz des Pinienwäldchens tot aufgefunden, und so, wie sich die Faktenlage darstellt, ist sie erwürgt worden. In einem kleinen Kaff wie Pineta laufen die Fäden des Dorfgeschehens oft in der örtlichen Bar zusammen, und deshalb kommt der kluge Massimo zu Informationen, die ihn nachdenklich stimmen. Als der Commissario Fusco schon bald einen Halbwüchsigen namens Bruno als Täter präsentiert, wird der Barista aktiv.
Marco
Malvaldi hat hier einen vergnüglichen Toskana-Krimi geschrieben,
der lebhafte Erinnerungen an unbeschwerte Ferien im sonnigen Süden
weckt. Wer ein Buch voller heiterer Episoden rund um eine kleine Bar am
Meer schätzt, wird auf seine Rechnung kommen. Der Autor weiss, wovon
er schreibt. Denn er ist in Pisa aufgewachsen, wo er auch heute noch lebt
und arbeitet. Offenbar hat er nebst "Im Schatten der Pineta"
drei weitere Bücher rund um den sympathischen Barbesitzer Massimo
verfasst. Diese Romane sind aber noch nicht in die deutsche Sprache übersetzt
worden. Insgesamt erfreuen sich die Bände stetiger Beliebtheit. Und
das aus gutem Grund.
Rolf
Wesbonk, Stäfa
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