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Ein
weiterer Buchtipp meines Mannes:
Jill
Lepore, Diese Wahrheiten. Geschichte der Vereinigten Staaten
von Amerika
Beck Verlag
1120 Seiten Fr. 49.90 hier
bestellen
Jill Lepore, These Truths: A History of the United States
W.W. Norton
960 Seiten Fr. 21.20
hier bestellen
Otto's Tipp
Jill Lepore,
die Geschichtsprofessorin an der Harvard Universität, schreibt ein
so packendes 789 Textseiten langes Meisterwerk mit Illustrationen, dass
der Preis der englischen Ausgabe von 20$ skandalös tief erscheint.
Haben Sie gewusst, dass 1492 bei der Entdeckung Amerikas auf diesem Kontinent
75 Millionen Menschen lebten, während es erst 60 Millionen in Europa
gab?
In diesem ersten ganz von einer Frau geschriebenen amerikanischen Geschichtsbuch
betont Lepore die grosse Tragik, dass trotz heftigen Diskussionen unter
den Urvätern der amerikanischen Verfassung darüber die Frage
nach der Freiheit der Sklaven und der Rechte der Frauen ausgeklammert
wurde. Bei der Publikation dieser Verfassung 1787 war auf der gleichen
Zeitungsseite das Verkaufsangebot einer jungen schwarzen Sklavin zu lesen.
Die Diskriminierung der Schwarzen führte ja dann zum Bürgerkrieg
von 1861-65 und zu bis heute andauernden grossen Problemen.
Madison, einer der Gründerväter schrieb bereits 1791, dass das
demokratische System der USA nur funktionieren werde, wenn die gewählten
Vertreter das allgemeine Interesse hoch halten würden und nicht „ignorante,
irrationale Personen mit gefälschten Aussagen das Volk täuschen
würden“. Man denkt hier bereits an Trump. Überhaupt gibt
Lepore den Massenmedien schuld daran, dass schon damals sich ein Zweiparteien-
Kampf abzeichnete, mit „Federalisten“ (Demokraten) und „Anti-
Federalisten“ (Republikanern). „Die neuen Medien würden
es möglich machen, dass eine kleine Minderheit die Mehrheit dazu
bringen könnte, zu glauben, was immer sie wollte“ zitiert sie
bereits aus 1922, wie sie überhaupt alle Aussagen mit Originalzitaten
untermauert, was den Text sehr lebhaft macht. Den heutigen fast unüberwindbaren
Graben zwischen den Parteien- zu Themen wie Krankenversicherung, Empfängnisverhütung,
Abort, Homosexualität und Waffenbesitz- schreibt sie dem wachsenden
Einfluss von Parteistrategen, Massenmedien und dem Internet zu. Er wurde
verstärkt seit den Machenschaften von Nixon, der grösseren Machtfülle
des Präsidenten seit der Patriot Act von Bush nach 9/11 und mit der
zunehmenden Ungleichheit zwischen Arm und Reich trotz Obama’s Gegensteuer.
So schreibt Lepore im Epilog, anspielend auf Trump’s “ make
America great again”: „nationalists, who had few proposals
for the future, gained power by telling fables about the greatness of
the past“.
Gerade deshalb sollten sie jetzt “These Truths”, wenn möglich
im Originaltext, lesen!
Archiv
Januar 2008: Philip
Roth, Exit Ghost
Mai 2008: Jeffrey D.
Sachs, Wohlstand für viele
Februar 2010: Mona
Bodenmann, Mondmilchgubel
April
2010: Colin Beavan, Barfuss
in Manhattan
März
2011: Philip Roth, Nemesis
August
2011: Urs Faes, Paarbildung
November
2011: Jeffrey Sachs, the
price of civilization
Juli
2012: Adam Zamoyski, 1812
November
2012: Florian Illies,
1913. Der Sommer des Jahrhunderts
Juni
2013: Robert Skidelsky/Edard
Skidelsky, Wie viel ist genug? Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie
des guten Lebens
August
2013: Jeffrey D. Sachs,
To move the world
Dezember 2013: Martina
Frei/Honegger Regula, Zürich für Kinder. Die Stadt entdecken,
erleben und enträtseln und
William Manchester,The death of a President
Mai
2014: Die Geschichte der Schweiz
hrsg. von Georg Kreis und Orlando Figes, Krimkrieg
Weihnachten 2014: Nassim
Nicolas Taleb, Antifragilität
und André
Holenstein, Mitten in Europa. Verflechtung und Abgrenzung in der Schweizer
Geschichte
April
2015: Thomas Maissen, Schweizer
Heldengeschichten und was dahinter steckt, Anton Gunzinger, Kraftwerk
Schweiz und Werner Ryser, Walliser Totentanz
Mai
2015: Die Naturforschenden.
Auf der Suche nach Wissen über die Schweiz und die Welt 1800-2015.
Herausgegeben von Patrick Kupper und Bernhard C. Schär
Silvester
2015: Elisabeth Kolberg,
das sechste Sterben und Diccon Bewes, Mit 80 Karten durch die Schweiz
Februar 2016:
Peter
Frankopan, The Silk roads. A new history of the world
April 2016:
John Hirst, die
kürzeste Geschichte Europas
Adventszeit
2016: Leon
de Winter, Geronimo
September
2017: Yuval
Noah Harari, Homo deus
Dezember 2017:
Cathy
O'Neil, Angriff der Algorithmen
April
2017: Martin Puchner, The
written world
Juni
2017: Geoffrey
West, Scale. The Universal Laws of Life, Growth, and
Death in Organisms, Cities, and Companies
August
2018: Lisa Halliday, Asymmetrie
Oktober
2018: Maryanne
Wolf, Reader come home. The reading brain in a digital world
November
2018: Katharina Adler, Ida
Juni
2019: Hector Garcia/Francesc Miralles, Ikigai
August
2019: Francis
Fukuyama, Identität. Wie der Verlust der Würde unsere Demokratie
gefährdet
September
2019: Ma Hian, Traum von China
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