Alfred Bollinger aus Stäfa hat für Sie das Buch des Arztes und Autors Robert Vieli aus Chur gelesen:
In seinem neuesten Roman schildert Robert Vieli, der bekannte Arzt und Autor aus dem Kanton Graubünden, das Schicksal eines Patienten, der unheilbar an einer langsam aufsteigenden Lähmung leidet und darüber voll orientiert ist. Wie der eigenwillige Kranke und Zyniker seine letzten Wochen im Spital gestaltet, sich listig, klug und unkonventionell der jeweiligen Situation anpasst, ist eindrücklich. Zu einem Zeitpunkt, an dem er längst die Sprache verloren hat und nicht mehr schlucken kann, bittet er eine sympathische Schwester, Whisky durch die Nasensonde zu spritzen. Anhand einer Buchstabentafel diktiert er der früheren Sekretärin und Geliebten seinen letzten Willen. Indem er Wertschätzung oder Abneigung gegenüber den Hinterbliebenen im so entstandenen Testament ausdrückt, kommt es zu einer Stunde voller Dramatik. Noch als Verstorbener greift er aktiv ins Geschehen ein. Das Buch ist erfüllt von flüssiger Spannung, tiefgründiger Groteske und Galgenhumor, unterhaltsam und gespickt mit überraschenden Ideen. Einzig der Schluss könnte vielleicht ausgereifter sein, was von der Lektüre nicht abschrecken sollte. Das Paperback ist echt empfehlenswert. Alfred Bollinger, Stäfa Robert Vieli, geboren 1935, war früher als frei praktizierender Arzt in Chur tätig. Seit Jahren schreibt er Kolumnen und Glossen für Tages- und Wochenzeitungen. Robert Vieli hat auch verschiedene Bücher geschrieben. Alfred
Bollinger wurde 1932 in Herisau (Kanton Appenzell, Schweiz) geboren. Er
arbeitete an der Universität Zürich als Spezialist für
Gefäss-Krankheiten Auf
der Homepage von Alfred
Bollinger finden Sie weitere Informationen über ihn.
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