Das Buch der 64jährigen Grossmutter aus dem Glarnerland "Sternenkind. Wie Till seinen Himmel fand" hat mich sehr berührt und ich finde, dass der Mut und die Offenheit der ganzen Familie viel Unterstützung für ihre Stiftung "www.sternentaler" verdient. So stelle ich es Ihnen als meinen Oktober-Buchtipp vor:


Brigitte Trümpy-Birkeland, Sternenkind. Wie Till seinen Himmel fand
Wörterseh Verlag

192 Seiten Fr. 36.90

Das Buch der 64jährigen Grossmutter Brigitte Trümpy-Birkeland hat mich sehr berührt. Mit sechs Jahren wird bei ihrem Enkel Till die Diagnose "Hirntumor" gestellt. Für die Grossmutter fällt eine Welt zusammen und nichts ist mehr wie vorher. Die ganze Familie steht aber zusammen und mit grossem Engagement begleiten sie Till während seiner 4jährigen Krankheit. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung bauen sie sich ein Beziehungsnetz auf, das diese Zeit überhaupt möglich macht. Frau Trümpy nennt diese vielfältige Unterstützung "ihre Arche": Fahrdienste, warmes Essen, Zeit zum Geschichten erzählen, Wäsche erledigen - vielfältig sind nun die Aufgaben des wachsenden Freundeskreises. Frau Trümpy schildert auch ihr Zurückstehen als Grossmutter, um den Eltern Platz zu lassen. Dies war nicht immer einfach. Alle hatten ein Ziel vor Augen: Till so viele bunte Erlebnisse wie möglich in seinem kurzen Leben ermöglichen und ihn nie alleine lassen.

Nach dem Tod von Till ist es Frau Trümpy jetzt ein grosses Anliegen, andere Familien, die ähnliche Schicksale erleben, zu unterstützen. In diesen speziellen Lebenssituationen verändert sich der Freundeskreis drastisch und oft bleibt man ganz alleine zurück.


Das Projekt www.sternentaler.ch, gegründet im Juni 2014, möchte betroffenen Familien Tapetenwechsel, Freizeit und Erholung ermöglichen.

Neben dem eigenen Schmerz, erlebte Frau Trümpy die Sorge um ihre eigene Tochter ganz intensiv. Sie hat sich oft gewünscht, andere betroffene Grosseltern kennenzulernen und sich auszutauschen. Die Homepage www.sternenkinder-grosseltern.ch versteht sie als Art Hilfe zur Vernetzung unter Grosseltern.

Obwohl das Buch auf der einen Seite traurig ist, zeigt es viele schöne zwischenmenschliche Begegnungen und die Einsicht, dass es auch in den schwersten Zeiten im Leben Farbtupfer gibt.

Ein mutiges und lesenswertes Buch - auch für nicht Grosseltern!

 

Brigitte Trümpy-Birkeland, geb. 1950, war eine glückliche Mutter einer Tochter und eines Sohnes und eine zufriedene Großmutter, als die beiden Kinder ihrer Tochter schwer erkrankten. Zuerst Malin, später deren großer Bruder Till. Bei Malin siegte das Leben, bei Till der Tod. Sie wohnt mit ihrem zweiten Ehemann im Glarnerland.

 


Archiv: Mein Buchtipp
Januar 2007: Urs Faes, Liebesarchiv
Februar 2007:Lukas Hartmann, Die letzte Nacht der alten Zeit
März 2007: Mohsin Hamid, Der Fundamentalist, der keiner sein wollte
April 2007: Elke Heidenreich, Mit unseren Augen
Mai 2007: Banana Yoshimoto, Federkleid
Juni 2007: Rachel Seiffert, Danach
Juli 2007: Dorner, Die letzte Liebe des Monsieur Armand
August 2007: Peter Goldsworthy, Maestro
Oktober 2007: Zurhorst, Liebe Dich selbst und freue Dich auf die nächste Krise
November 2007: Ursula Markus/Paula Lanfranconi, Schöne Aussichten
Dezember 2007: André Gorz, Brief an D
Januar 2008: Kakar, die Frau, die Gandhi liebte
Februar 2008: Ein perfektes Wochenende in Zürich
März 2008: Good/ Hutzl-Ronge, Magische Schweiz - Wanderungen zu Orten der Kraft
April 2008: Angelika Waldis, Die geheimen Leben der Schneiderin
Mai 2008: Die Welt in atemberaubenden Bildern. Best of National Geographic
Juni 2008: Konstanze von Schulthess, Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg. Ein Portrait
Juli 2008: Paul Gayler, Fingerfood für Geniesser
August 2008: Francesc Miralles, Samuel und die Liebe zu den kleinen Dingen
September 2008: Brigitte Giraud, Die Liebe ist doch sehr überschätzt
Oktober 2008: Christian Haller, Im Park
November 2008: Renan Demirkan, Septembertee
Dezember 2008: Paul Wittwer, Giftnapf
März 2009: Helen Garner, Das Zimmer

April 2009: Klara Obermüller, Schwarz auf Weiss
Mai 2009: Sarah Kuttner, Mängelexemplar
Juni 2009: Walter, Das dreifarbene Meer
Juli 2009: Fabio Volo, einfach losfahren
August 2009: Wo liegt der Himmel auf Erden
September 2009: Hugo Loetscher, die Kranzflechterin
Oktober 2009: Assia Djebar, Nirgendwo im Hause meines Vaters
November 2009: Donna Hay, Keine Zeit zum Kochen
Dezember 2009: Jürg Amann, Kalabrische Hochzeit
Januar 2010: Tatiana de Rosnay, Bumerang
Februar 2010: Ivin D. Yalom, das menschliche Herz
April 2010: Angelika Waldis, Einer zu viel
Juli 2010: Die ganze Welt noch immer da
August 2010: Kawakami, am Meer ist es wärmer
September 2010: Thomas Hettche, Die Liebe der Väter
Oktober 2010: Donna Hay, Jahreszeiten
November 2010: Sabina Altermatt, Fallhöhe
Dezember 2010: Edzward Schaper, Die Legende vom vierten König
Februar 2011: Tiziano Terzani, Das Ende ist mein Anfang
März 2011: Rivera Letelier, die Filmerzählerin
April 2011: Yusuf Yesiloez, Hochzeitsflug
Juni 2011: Master Han Shan, wer loslässt hat zwei Hände frei
Juli 2011: Fabio Volo, Noch ein Tag und eine Nacht
August 2011: Aly Cha, Schnee im April
September 2011: Kethevane Davrichewy, Am schwarzen Meer
November 2011: Erri De Luca, Das Gewicht des Schmetterlings
Dezember 2011: Pia Soler, Die Weite fühlen
Februar 2011: Pauer, wir haben keine Angst
März 2012:
Hernan Rivera Letelier, Der Traumkicker
April 2012; Chahdortt Djavann, Die Stumme
Mai 2012: Lisa Maria Seydlitz, Sommertöchter
Juni 2012: Patricia Schultz, 1000 places to see beforde you die
Juli 2012: Michelle Obama, American Grow

August 2012: DeLuca, Montedidio
September 2012: Alain Cl. Sulzer, Aus den Fugen geraten
November 2012: Otsuka, Wovon wir träumten
Januar 2013: Anna Ruchat, Schattenflug
März 2013: Fabio Volo, Zeit für mich und Zeit für Dich
April 2013: Herbert Ypma, Wo die Welt am schönsten ist
Mai 2013: Albert Wunsch, Verwöhnungsfalle
August 2013: Angelika Waldis, Aufräumen
November 2013: Markus Ramseier, Vogelheu
Februar 2014: Emmanuèle Bernheim, Alles ist gutgegangen
Mai 2014: Urs Faes, Sommer in Brandenburg
Juni 2014: Chimamanda Ngozi Adichie, Americanah
Juli 2014:
Jean-Philippe Blondel, 6 Uhr 41.htm



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