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Mein
Krimiflüsterer Rolf Wesbonk aus Stäfa ist wieder zurück,
und er erzählt uns von seinem gelesenen Buch: "Mexikoring".
Simone
Buchholz, Mexikoring
Suhrkamp Verlag
247 Seiten Fr. 21.90 Info/bestellen
Liebe
und Tod auf dem Mexikoring
Simone Buchholz weiter auf Bestseller-Kurs
Baumanns Karte ist eine Karte des Nahen Ostens, jemand hat auf den
oberen weissen Rand "Siedlungsgebiet der Mhallamiye" geschrieben.
"Wir reden genau genommen weder von kriminellen Clans noch von Mafia-Familien,
sondern von uralten Stämmen, die über Jahrhunderte dafür
bezahlt worden sind, alles ausserhalb ihrer Struktur als feindlich wahrzunehmen.
Vielleicht möchte jemand mitschreiben?"
"Kann ich machen", sage ich. "Hat einer Zettel und Stift?"
"Lass stecken", sagt Stepanovic, "hört lieber alle
gut zu. Ich schreib das im Kopf mit."
Ich nicke und denke: okay Boy. Denn ich weiss, dass er sowas kann. Heute
Abend in der Kneipe betet er das dann zwischen zwei Bier nochmals runter.
Baumann sagt: "Die Mhallamiye waren als Söldner die unterste
Schicht, sie waren von niedrigstem Rang, und immer vollkommen rechtlos.
Einen Staat, der sie beschützte, gab es nicht und gibt es bis heute
nicht."
Simone Buchholz erzählt in ihrem Band "Mexikoring" von
solchen Clans, die sich inzwischen auch in Deutschland niedergelassen
haben. Die Hauptfigur, Staatsanwältin Chastity Riley, taucht tief
in die Welt dieser Gruppen ein. Denn ein Mitglied einer dieser Familien
wurde ermordet, eine Tat, die viele Fragen aufwirft und heftige Reaktionen
auslöst. Das Opfer, Nouri Saroukhans, hatte nämlich seinen Clan
verlassen und wollte seinen eigenen Weg gehen. Es ist dies aber auch die
Geschichte einer Liebe zwischen Nouri und Aliza, einer jungen Frau, die
ein Leben ausserhalb der starren Familienstrukturen gewählt hatte.
Weiss Aliza, was am Mexikoring passiert ist?
Simone Buchholz, 1972 in Hanau geboren, zog 1996 nach St. Pauli, wo sie
bis heute Wohnsitz hat. Sie wurde auf der Henri-Nannen-Schule zur Journalistin
ausgebildet und schreibt seit 2008 Kriminalromane. Ihre Chastity-Riley-Reihe
wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Zu Recht. Denn Simone Buchholz
schreibt nicht nur einen aufregenden Sound, sondern ihre Geschichten sind
immer auch ein wunderbares Erzählkino. Ihr Blick auf die Menschen
sowie die Stadt Hamburg ziehen den Leser von der ersten Zeile an in den
Bann. Hinzu kommt eine gewisse Melancholie, die vor allem im "Mexikoring"
die Story tränkt wie ein Song von Leonard Cohen.
Rolf Wesbonk
Rolf
Wesbonk, Stäfa
rwesbonk@gmail.com
für Ihre Feedbacks
Rolf Wesbonk (rwe.)
Redaktioneller Mitarbeiter NZZ Sport
Geboren 1942 in Adliswil. Aufgewachsen im Sihltal. Nach der Lehre als
Fabrikspengler Weiterbildung an der Abendhandelsschule. Disponent im Anzeigen-Service
der NZZ. Von 1980 bis 2002 freier Mitarbeiter. Seither redaktionelles
Mitglied im Sport mit dem Schwergewicht Fussball. Autor von drei Kriminalromanen,
die in Zürich und Umgebung spielen - mit dem ehemaligen Fussballer
Dillmann als Protagonisten.
Archiv
März 2008: Gianrico Carofiglio, Das
Gesetz der Ehre
Juli 2008: Chris Harrison, Siesta italiana
August 2008: Jeffery Deaver, Die Menschenleserin
September 2008: John Harvey, Schlaf
nicht zu lange
Oktober 2008: Norbert Horst, Sterbezeit
November 2008: Michael Connelly, Kalter
Tod
Dezember 2008: Jilliane
Hoffman, Vater unser
Januar 2009: Sjöwall/Wahlöö,
Die Tote im Götakanal
Februar 2009: Richard Stark, Keiner rennt
für immer
April 2009: Esmahan Aykol, Scheidung auf
Türkisch
Mai 2009: Raymond Chandler, Der lange Abschied
Juni 2009: Petros Markaris, Die Kinderfrau
Juli 2009: Carl Hiaasen, Sumpfblüten
August 2009: Jan C. Wagner, Im Winter
der Löwen
September 2009: Peter Robinson, Verhängnisvolles
Schweigen
November 2009: David Peace, Tokio im
Jahre Null
Dezember 2009: Christiane Ritter, Eine
Frau erlebt die Polarnacht
Februar 2010: James Sallis, Dunkle Schuld
März 2010: Don Winslow, Frankie Machine
April 2010: Helen Tursten, Die Tote im
Keller
Juli 2010: Ferenc Máté, Die
Hügel der Toskana. Mein neues Leben in einem alten Land
August 2010: Phillip Gwynne, Vor dem Regen
Oktober 2010: Pete Dexter, God's pocket
Dezember 2010: Ake Edwardson, Toter
Mann
Januar 2011: Elizabeth George, Wer dem
Tode geweiht
April 2011: Scott Turow, der letzte Beweis
August 2011: Friedrich Ani, Süden
September 2011: Marco Malvaldi, Im
Schatten der Pineta
November 2011: Paul Temple, Wahrheit
Dezember 2011: Ferdinand von Schirach,
der Fall Collini
März 2012: Michael Robotham, Dein
Wille geschehe
April 2012: Jussi
Adler-Olsen, Erlösung
Juni 2012: Jaimy
Gordon, Die Aussenseiter
September 2012: Nicci French, Blauer
Montag
Januar 2013: Sara Gran, Die Stadt der
Toten
November 2013: Jean-Luc
Bannalec, Bretonische Verhältnisse. Ein Fall für Kommissar Dupin
Oktober 2018: Michael
Connelly, die Verlorene. Harry Boschs 21. Fall
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