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Mein
Krimiflüsterer Rolf Wesbonk aus Stäfa ist wieder zurück,
und er erzählt uns von seinem gelesenen Buch: "Dirty Cops".
Adrian
McKinty, Dirty cops
Suhrkamp Verlag
392 Seiten Fr.21.90 Info/bestellen
Rätsel
um eine Armbrust
"Dirty Cops" von Adrian McKinty - eine gute Wahl!
"Der
tote Dealer lag mit dem Gesicht nach unten im Vorgarten, auf halber Strecke
zur Haustür. Er hatte orangefarbene Haare und trug eine ärmellose
Jeansjacke, auf der mit Nieten gesetzt "Slayer" stand. Unter
der Jeansjacke trug er eine hellblaue Motorradjacke. Um das Ganze noch
abzurunden, hatte er noch eine gebleichte Jeans und Cowboystiefel an.
Der Bolzen steckte hinten in der linken Schulter."
Der Verstorbene heisst Francis Deauville und ist erst seit kurzem wieder
in Nordirland. Zuvor verdiente er sein Geld in England mit Raubüberfällen
und Drogen. Der Verdacht liegt nahe, dass nach der Rückkehr von Deauville
in die alte Heimat die örtlichen Gangs, die den Handel mit Heroin,
Haschisch, Speed sowie Crack oder Ecstasy straff organisiert haben, sich
den ungebetenen Eindringling vom Hals schaffen wollten. So weit, so gut,
könnte man annehmen. Wäre da nicht die eigenartige Tatsache,
dass Deauville von einem Metallbolzen getroffen wurde. Und zwar vom Bolzen
einer Armbrust. Dies wiederum passt ganz und gar nicht zum Vorgehen von
Gangs bei der Beseitigung einer unliebsamen Konkurrenz.
"Dirty Cops" ist der sechste Band von Adrian McKinty mit dem
Polizisten Sean Duffy. Der katholische Bulle im Belfast der 80er-Jahre
hat es diesmal jedoch besonders schwer. Auf der Karriere-Leiter geht es
eher nach unten, seine Gesundheitswerte sind im Keller, und seine Freundin
Beth zieht mit der gemeinsamen Tochter Emma vorübergehend wieder
zurück zu ihren Eltern. Die junge Frau fühlt sich nicht besonders
wohl im Haus von Duffy, das in einer üblen Siedlung liegt. In einem
Viertel, wo es sich empfiehlt, vor dem Wegfahren aufmerksam unter das
Auto zu schauen, ob nicht eine Bombe das Wegfahren massgeblich erschweren
könnte. Doch Detective Inspector Duffy lässt sich in diesem
starken Krimi mit gutem Plot und schwarzem Humor nicht beirren. Und er
geht entschlossen den vor ihm liegenden, sehr harten Weg. Alles andere
hätte ihm sein Stolz auch nicht zugelassen.
Adrian McKinty wurde 1968 in der Nähe von Belfast in Nordirland geboren.
Er studierte Philosophie an der Oxford University, ging später nach
New York, wo er als Wachmann, Vertreter, Rugbytrainer, Buchhändler
und Postbote arbeitete. Gleichzeitig war er auch für einige der führenden
Zeitungen in den USA tätig. Seit 2008 lebt er in Melbourne Australien.
Rolf Wesbonk
Rolf
Wesbonk, Stäfa
rwesbonk@gmail.com
für Ihre Feedbacks
Rolf Wesbonk (rwe.)
Redaktioneller Mitarbeiter NZZ Sport
Geboren 1942 in Adliswil. Aufgewachsen im Sihltal. Nach der Lehre als
Fabrikspengler Weiterbildung an der Abendhandelsschule. Disponent im Anzeigen-Service
der NZZ. Von 1980 bis 2002 freier Mitarbeiter. Seither redaktionelles
Mitglied im Sport mit dem Schwergewicht Fussball. Autor von drei Kriminalromanen,
die in Zürich und Umgebung spielen - mit dem ehemaligen Fussballer
Dillmann als Protagonisten.
Archiv
März 2008: Gianrico Carofiglio, Das
Gesetz der Ehre
Juli 2008: Chris Harrison, Siesta italiana
August 2008: Jeffery Deaver, Die Menschenleserin
September 2008: John Harvey, Schlaf
nicht zu lange
Oktober 2008: Norbert Horst, Sterbezeit
November 2008: Michael Connelly, Kalter
Tod
Dezember 2008: Jilliane
Hoffman, Vater unser
Januar 2009: Sjöwall/Wahlöö,
Die Tote im Götakanal
Februar 2009: Richard Stark, Keiner rennt
für immer
April 2009: Esmahan Aykol, Scheidung auf
Türkisch
Mai 2009: Raymond Chandler, Der lange Abschied
Juni 2009: Petros Markaris, Die Kinderfrau
Juli 2009: Carl Hiaasen, Sumpfblüten
August 2009: Jan C. Wagner, Im Winter
der Löwen
September 2009: Peter Robinson, Verhängnisvolles
Schweigen
November 2009: David Peace, Tokio im
Jahre Null
Dezember 2009: Christiane Ritter, Eine
Frau erlebt die Polarnacht
Februar 2010: James Sallis, Dunkle Schuld
März 2010: Don Winslow, Frankie Machine
April 2010: Helen Tursten, Die Tote im
Keller
Juli 2010: Ferenc Máté, Die
Hügel der Toskana. Mein neues Leben in einem alten Land
August 2010: Phillip Gwynne, Vor dem Regen
Oktober 2010: Pete Dexter, God's pocket
Dezember 2010: Ake Edwardson, Toter
Mann
Januar 2011: Elizabeth George, Wer dem
Tode geweiht
April 2011: Scott Turow, der letzte Beweis
August 2011: Friedrich Ani, Süden
September 2011: Marco Malvaldi, Im
Schatten der Pineta
November 2011: Paul Temple, Wahrheit
Dezember 2011: Ferdinand von Schirach,
der Fall Collini
März 2012: Michael Robotham, Dein
Wille geschehe
April 2012: Jussi Adler-Olsen,
Erlösung
Juni 2012: Jaimy
Gordon, Die Aussenseiter
September 2012: Nicci French, Blauer
Montag
Januar 2013: Sara Gran, Die Stadt der
Toten
November 2013: Jean-Luc
Bannalec, Bretonische Verhältnisse. Ein Fall für Kommissar Dupin
Oktober 2018: Michael
Connelly, die Verlorene. Harry Boschs 21. Fall
November 2018: Simone Buchholz, Mexikoring
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