Die Journalistin Elisabeth Bardill-Meyer aus Tenna im Safiental hat mir die Erlaubnis gegeben, ihre Buchbesprechungen hier abzudrucken.

Zwei Besprechungen für Sie:
Tina Schmid, Val Calanca
Arno Mainetti Piz um Piz II

Tina Schmid, Val Calanca
Emons Verlag
208 Seiten Fr. 15.00 Info/bestellen

Val Calanca, ein Kriminalroman

Im abgelegenen Bündner Südalpental, bei Cauco, wurde gestern Montag ein nur wenige Tage altes Baby von einer Spaziergängerin im Fluss gefunden. Es konnte nur noch tot geborgen werden. Dieser Fund erschüttert die Bewohner des Tales. Von der Mutter fehlt jede Spur. In Chur klingelt das Telefon pausenlos. Seit der kurzen Medienkonferenz vom frühen Morgen bei der Kantonspolizei sind zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Der junge Ermittler Flurin Albertini und sein Team von der Polizei nehmen Feriengäste, Zugezogenen und Alteingesessene ins Visier. Nach und nach tun sich immer tiefere menschliche Abgründe vor ihnen auf. Bis weitere Details zutage kommen und die Unglücksnacht plötzlich in einem anderen Licht erscheint.
Ein Kriminalroman, der nach der angespannten Lektüre nachwirkt. Er ist so angelegt, dass die Verdächtigungen in mehrere Richtungen gehen. Einblicke in Lebensbereiche, die das Fürchten lernen fehlen nicht. Kennt man selber das Tal, versetzt man sich leicht an den Ort des Geschehens. So wird man während der Lektüre beinahe selber zur Ermittlerin oder zum Ermittler. Handlung und Personen sind frei erfunden.
Die Autorin und Lehrerin Tina Schmid, geboren 1984 im Zürcher Oberland, lebt heute im Herzen der Stadt Zürich. Immer wieder entflieht sie dem Stadtleben und fährt ins Val Calanca, welches zum Schauplatz ihres ersten Kriminalromans wurde.

Empfohlen von Elisabeth Bardill
Tenna 13. Dezember 2021



Arno Maintti, Piz um Piz II
Edition Somedia
96 Seiten Fr. 30.00 bitte mit Mail bestellen

Himmelwärts – Piz um Piz

Die poetische Beschreibung mit Fotos von zehn Bergtouren im Bündnerland offenbaren die persönlichen inneren und äusseren Erlebnisse des passionierten, pensionierten Arno Mainetti, dessen zweiter Bildband vorliegt. – Arno Mainett-Buchli, geboren 1944, wuchs in Andeer auf. Den Mythos der Bergwelt lernte er früh bei seinem Grossonkel auf dessen Maiensäss kennen. Dort gab es fünf Bergbücher, aus denen ihm der Onkel vorlas. Die dramatischen Ereignisse haben den Buben tief bewegt und geprägt. Die Besteigung des Piz Beverin mit seinem Onkel, als er acht Jahre alt war, bleibt unvergessen. Das Spannungsfeld von Realität und Poesie durchzieht das geistige Leben des Alpinisten und Architekten. – Er gründete sein eigenes Architekturbüro und beschäftigte sich unter anderem mit Sanierungen von SAC Hütten und Schiessanlagen. Mainetti ist ein guter Sportschütze. Als Patrouillenführer beim Militär lernte er die Bündner Bergwelt kennen, sammelte wichtige Erfahrungen und erlebte Kameradschaft auch in heiklen Situationen. – Die Grosszügigkeit seiner Familie, die ihm seine Freiräume stets von Neuem ermöglicht, lässt ihn der Sicherheit zuliebe oft einen Umweg im Gebirge machen. An Stelle des Ehrgeizes von einst, steht heute die Ehrfurcht vor dem Berg im Vordergrund. Das Gipfelstürmen bietet nicht mehr das Höchste der Gefühle. Der Alpinist erwandert und erklettert mit seiner Kamera mit Vorliebe unbekannte Täler und Gipfel seiner engeren Bündner Heimat. Danach schreibt er Texte in seiner ureigenen Art. Die Leserschaft lernt ihn und seine Leidenschaft durch die knapp gehaltenen Texte kennen. Die herrlichen Fotografien lassen erahnen, weshalb sich Mainetti gerne alleine und bei jeder Witterung und Jahreszeit in den Bergen aufhält. Er hält inne, kann warten und seine Kamera richtig einstellen, um vorübergehende kostbare Momente festzuhalten.

Empfohlen von Elisabeth Bardill
Tenna, 22. Dezember 2021

Elisabeth Bardill


Elisabeth Bardill-Meyer kam 1941 im aargauischen Auenstein zur Welt und wuchs danach in Küsnacht am Zürichsee auf. Nach der Ausbildung zur Kindergärtnerin an der Neuen Mädchenschule Bern war sie in Bubendorf BL tätig. Nach der Heirat mit einem Bündner Lehrer zog sie nach Tenna ins Safiental und später nach Schiers. Sie hat vier Söhne und fünfzehn Enkel. Während vieler Jahre unterrichtete sie im Bildungszentrum Palottis Schiers in den Fächern Erziehungslehre, Werken und Gestalten. Seit 2004 lebt Elisabeth Bardill mit ihrem Mann wieder in Tenna. Sie arbeitet freischaffend journalistisch für Zeitschriften, Zeitungen wie auch regelmässig für die „Terra Grischuna“, schreibt Bücher und gibt diese selber unter „edition bardill“ heraus. Es handelt sich stets um Porträts von Menschen in Graubünden.



Elisabeth Bardill, Männer und Frauen verwurzelt in Graubünden
Edition Bardill
Fr. 30.00 bitte mit Mail bestellen



Elisabeth Bardill, Bauernstolz und Bauerntum
Edition Bardill, 2008 Fr. 35.00 bitte mit Mail bestellen