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Mein
Krimiflüsterer Rolf Wesbonk aus Stäfa ist wieder zurück,
und er erzählt uns von seinem gelesenen Buch: "Fischzug".
Jock
Serong, Fischzug
Polar Verlag
299 Seiten Fr. 22.50 Info/bestellen
Omerta
im australischen Fischerdorf
"Fischzug" von Jock Serong als vielschichtiges Rätsel
"Ich
stosse hier überall auf ziemlich viel Widerstand und kann nur sagen,
dass der Kerl mit der Wahrheit nicht rüberkommen will. Ich habe mit
ihm gesprochen und den Eindruck, dass es ihm echt nicht gut geht. Psychisch
meine ich. Mein Wagen ist zudem total demoliert, ich wurde verprügelt,
ich fange schon an, Selbstgespräche zu führen, und zu Hause
habe ich auch einige verbrannte Erde hinterlassen. Wie wär's, wenn
wir die Sache hier jetzt einfach abbrechen, hm?"
Der Anwalt,
der hier seinem alten Freund und Mentor sein Leid klagt, heisst Charlie
Jardim. Er soll im Provinznest Dauphin, das sich wenige Autostunden von
Melbourne entfernt am Meer befindet, den Fischer Patrick Lanegan dazu
bringen, vor Gericht mit der Wahrheit über ein Verbrechen auszupacken.
Vor dem Küstenort war nämlich auf einem brennenden Boot die
Leiche von Patricks Bruder gefunden worden. Doch für Jardim gestaltet
sich der Job als sehr schwierig. Denn hier geht es um den illegalen Handel
mit Abalone (Seeohren) sowie Drogen. Und somit stösst er rundum auf
eine Mauer des Schweigens. In diesem Kaff gelten eigenen Gesetze, und
auch die Polizei steckt mit den wichtigen Familien des Ortes unter einer
Decke. Der Roman "Fischzug" von Jock Serong ist ein wundervolles,
spannendes Buch mit überraschenden Wendungen und faszinierenden Figuren.
"Fischzug" ist der erste Krimi des Autors, und die Aussage,
dass man sich bereits auf den nächsten Band des Australiers freut,
ist keineswegs übertrieben.
Jock Serong (Jahrgang unbekannt) lebt mit seiner Frau und vier Kindern
im kleinen Fischerort Port Fairy im australischen Bundesstaat Victoria.
Er ist Anwalt und schreibt für australische Zeitschriften wie "Surfing
World". Für "Fischzug" erhielt er 2015 den Ned Kelly
Award für das beste Debüt. Später sind die Bände "The
Rules of Backyard Cricket" sowie "On the Java Ridge" erschienen.
Für beide Romane gibt es noch keine deutsche Übersetzung.
Rolf Wesbonk Februar 2019
Rolf
Wesbonk, Stäfa
rwesbonk@gmail.com
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Rolf Wesbonk (rwe.)
Redaktioneller Mitarbeiter NZZ Sport
Geboren 1942 in Adliswil. Aufgewachsen im Sihltal. Nach der Lehre als
Fabrikspengler Weiterbildung an der Abendhandelsschule. Disponent im Anzeigen-Service
der NZZ. Von 1980 bis 2002 freier Mitarbeiter. Seither redaktionelles
Mitglied im Sport mit dem Schwergewicht Fussball. Autor von drei Kriminalromanen,
die in Zürich und Umgebung spielen - mit dem ehemaligen Fussballer
Dillmann als Protagonisten.
Archiv
März 2008: Gianrico Carofiglio, Das
Gesetz der Ehre
Juli 2008: Chris Harrison, Siesta italiana
August 2008: Jeffery Deaver, Die Menschenleserin
September 2008: John Harvey, Schlaf
nicht zu lange
Oktober 2008: Norbert Horst, Sterbezeit
November 2008: Michael Connelly, Kalter
Tod
Dezember 2008: Jilliane
Hoffman, Vater unser
Januar 2009: Sjöwall/Wahlöö,
Die Tote im Götakanal
Februar 2009: Richard Stark, Keiner rennt
für immer
April 2009: Esmahan Aykol, Scheidung auf
Türkisch
Mai 2009: Raymond Chandler, Der lange Abschied
Juni 2009: Petros Markaris, Die Kinderfrau
Juli 2009: Carl Hiaasen, Sumpfblüten
August 2009: Jan C. Wagner, Im Winter
der Löwen
September 2009: Peter Robinson, Verhängnisvolles
Schweigen
November 2009: David Peace, Tokio im
Jahre Null
Dezember 2009: Christiane Ritter, Eine
Frau erlebt die Polarnacht
Februar 2010: James Sallis, Dunkle Schuld
März 2010: Don Winslow, Frankie Machine
April 2010: Helen Tursten, Die Tote im
Keller
Juli 2010: Ferenc Máté, Die
Hügel der Toskana. Mein neues Leben in einem alten Land
August 2010: Phillip Gwynne, Vor dem Regen
Oktober 2010: Pete Dexter, God's pocket
Dezember 2010: Ake Edwardson, Toter
Mann
Januar 2011: Elizabeth George, Wer dem
Tode geweiht
April 2011: Scott Turow, der letzte Beweis
August 2011: Friedrich Ani, Süden
September 2011: Marco Malvaldi, Im
Schatten der Pineta
November 2011: Paul Temple, Wahrheit
Dezember 2011: Ferdinand von Schirach,
der Fall Collini
März 2012: Michael Robotham, Dein
Wille geschehe
April 2012: Jussi Adler-Olsen,
Erlösung
Juni 2012: Jaimy
Gordon, Die Aussenseiter
September 2012: Nicci French, Blauer
Montag
Januar 2013: Sara Gran, Die Stadt der
Toten
November 2013: Jean-Luc
Bannalec, Bretonische Verhältnisse. Ein Fall für Kommissar Dupin
Oktober 2018: Michael
Connelly, die Verlorene. Harry Boschs 21. Fall
November 2018: Simone Buchholz, Mexikoring
Dezember 2018: Adrian
McKinty, Dirty cops
Januar 2019: Gianrico
Carofiglio, Kalter Sommer
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