Die Journalistin Elisabeth Bardill-Meyer aus Tenna im Safiental hat mir die Erlaubnis gegeben, ihre Buchbesprechungen hier abzudrucken. Ganz herzlichen Dank!


Drei Besprechungen für Sie:
Michel Brunner, Wege zu Baumriesen
Postkartenbox Baumriesen
Mariella Mehr, von Mäusen und Menschen
Andrea Wisthaler, Eiger


Michel Brunner, Wege zur Baumriesen. 20 Rundwanderungen zu alten Bäumen der Schweiz
Weber Verlag
192 Seiten Fr. 29.90 bitte mit Mail bestellen

Wege zu Baumriesen

Zwanzig Rundwanderungen zu alten Bäumen in der Schweiz. Normalerweise steht unter einem besonderen Baum eine Ruhebank für Spaziergänger und Aussichts-Bewunderer. Wir kehren uns für diese Mal um, schauen zurück und bewundern den Baum. Ziel des Wanderführers ist, bewusst um einen Baum herumzugehen und ihn als Bestandteil der Umwelt wahrzunehmen. Der Baum verkörperte die Welt und den Kosmos: Kräftige Wurzeln verankern den Stamm, die Achse der Welt. Diese Vorstellung findet man fast in allen Kulturen. Der Autor und Fotograf hielt in seinen Texten Geschichten und Legenden, die sich um Bäume ranken, fest. Er weist mit Karte, Angabe von Wanderzeit, An- und Rückreise, Unterkunft zum besonderen Zielpunkt «Baum» hin. Die Wanderungen sind bewusst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu realisieren. Beispiele: Walliser Lärchen im Dienst der Sicherheit für Land und Leute. Halbwüchsige und halbstarke Eichen an den Kantonsgrenzen Baselland, Jura, Solothurn. Im Herzen der Schweiz - Hexenwesen, Blitz und Donnerwetter. Tausendfüssler mit stämmigen Beinen - lebendige Grenze aus Bäumen. Die Greisen, Weisen God Plazzers - ein Kurort für betagte Arven bei Pontresina. Legendäre Linde von Linn, kleinste Aargauer Gemeinde mit grösstem Baum des Kantons.

Postkartenbox «Baumriesen» Hundert Postkarten in einer Kartonschachtel. Eine Nachricht mit Grüssen zu schreiben ist für die Empfängerinnen und Empfänger stets eine Freude. Die schönen Karten regen an, die Postkarten-Kultur neu aufleben zu lassen. Eine Postkarte ist weit mehr als eine simple Mailnachricht. Man wählt das passende Baum-Bild für den besonderen Menschen, schreibt von Hand und klebt eine Briefmarke auf Karte oder Couvert. Das ist einfach Klasse…!


Michel Brunner, Postkartenbox Baumriesen 100 Ansichtskarten
Weber Verlag
Fr. 39.00 bitte mit Mail bestellen


Empfohlen von Elisabeth Bardill
Tenna 3. Dezember 2022



Mariella Mehr, Von Mäusen und Menschen. Über Wissenschaft, Gutachter und ihre Akten
Limmat Verlag
56 Seiten Fr. 22.50 Info/bestellen


Mariella Mehr – von Mäusen und Menschen


Am 27. November 1998 wurde Mariella Mehr die Ehrendoktorwürde der Universität Basel verliehen. Mit dem Zitat aus dem psychiatrischen Gutachten über sich begann ihre Dankesrede über Wissenschaft, Gutachter und ihre Akten. Diese Rede liegt jetzt in einem schmucken Bändchen vor. Sie appelliert an das psychiatrische Versorgungssystem, daran zu arbeiten, dass dieses beziehungsorientiert ausgerichtet wird. Ein Behandlungskonzept, in dem die Türen konsequent offenbleiben, die Isolationszellen als Besenkammern umgenutzt werden und die Fixierungsgurten für immer auf dem Müll landen. Die Schriftstellerin benutzte bei der Ehrung die Gelegenheit, ihren Standpunkt über «Kinder der Landstrasse» und willkürlich entrechtete Menschen in unserem Land zu setzen. In den dreissiger Jahren begann die Jagd auf angeblich Asoziale, Bettler und Arbeitsscheue. Mariella brach einen Bann in der Gesellschaftsgeschichte. Ihre eindringliche Rede ist stets aktuell, weil Klassendenken und Rassismus da und dort, immer wiederkehrend, aufflackern. Das Büchlein ist schön gestaltet, der Inhalt ist hart: unbequem und schonungslos prangerte die Geehrte die «Herrenmenschen» an. Sie sprach von Mäusen und Menschen. – Mariella Mehr ist 1947 in Zürich geboren, wuchs in Heimen, bei Pflegeeltern und Erziehungsanstalten auf. Sie nutzte danach ihre sprachgewaltige Begabung, um etwas am gängigen Sozialwesen zu bewegen. Sie starb am 5. September 2022.

Empfohlen von Elisabeth Bardill
Tenna, 13. Dezember 2022


Andrea Wisthaler, Eiger. DIE LÄNGSTE NACHT MEINES LEBENS
Eine junge Bergsteigerin und ihr Kampf ums Überleben
Athesia-Tappeiner Verlag
192 Seiten Fr. 31.30 Info/bestellen


Eiger – Die längste Nacht meines Lebens


Die junge Bergsteigerin Andrea Wisthaler beschreibt ihren Kampf ums Überleben in Buchform. Es ist nicht die Nordwand, die am 21. Juli 2021 bestiegen werden will, sondern der Nordost- oder Mittellegigrat. Die junge Frau und drei Bergkameraden werden wegen eines unvermuteten Wetterumsturzes während 17 Stunden zur Schicksalsgemeinschaft im dürftigen Notbiwak auf 3200 m ü. Meer. Zwei Brüder, die anfänglich selbständig unterwegs sind, schliessen sich an. Andrea beschreibt aus der Erinnerung die Route, ihre Gedanken und Gefühle während dieser Stunden. Das intensive Erleben von der Station Grindelwald Alpiglen über die Ostegghütte bis zum ausgesetzten Rastplatz unterhalb ihres Zieles, der Mittellegihütte, wird beim Lesen mitempfunden. Man wähnt sich dabei, auf dieser Gratersteigung. Die anspruchsvolle Kletterpartie beginnt fröhlich und endet im bangen Warten auf Rettung aus der Luft. Blitz, Donner und Schneefall machen die Lage beinahe hoffnungslos. – Andreas Fehleranalyse am Schluss des atemraubenden Berichtes ist lehrreich für Leute, die zu selbstsicher, ja fast im Übermut in die Bergwelt einsteigen. «Der Eiger ist eben kein Berg, auf den man einfach mal so hinaufspaziert. Wir hätten besser recherchieren und uns noch intensiver vorbereiten müssen, jeder von uns.» Die Teilnehmer haben ihre Tour fotografisch bestens festgehalten.

empfohlen von Elisabeth Bardill
Tenna, 21. Dezember 2022



Elisabeth Bardill



Elisabeth Bardill-Meyer kam 1941 im aargauischen Auenstein zur Welt und wuchs danach in Küsnacht am Zürichsee auf. Nach der Ausbildung zur Kindergärtnerin an der Neuen Mädchenschule Bern war sie in Bubendorf BL tätig. Nach der Heirat mit einem Bündner Lehrer zog sie nach Tenna ins Safiental und später nach Schiers. Sie hat vier Söhne und fünfzehn Enkel. Während vieler Jahre unterrichtete sie im Bildungszentrum Palottis Schiers in den Fächern Erziehungslehre, Werken und Gestalten. Seit 2004 lebt Elisabeth Bardill mit ihrem Mann wieder in Tenna. Sie arbeitet freischaffend journalistisch für Zeitschriften, Zeitungen wie auch regelmässig für die „Terra Grischuna“, schreibt Bücher und gibt diese selber unter „edition bardill“ heraus. Es handelt sich stets um Porträts von Menschen in Graubünden.



Elisabeth Bardill, Männer und Frauen verwurzelt in Graubünden

Edition Bardill
Fr. 30.00 bitte mit Mail bestellen



Elisabeth Bardill, Bauernstolz und Bauerntum
Edition Bardill, 2008 Fr. 35.00 bitte mit Mail bestellen

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